Smaragd

Entstehung des Namens

Smaragd Rohedelstein 1.5cm hoch
Edelstein Smaragd, schöner Rohstein oder Kristall in ca. 1.5cm Höhe

Der Name „Smaragd“ kommt vom griechischen Wort „smaragdos“ = Smaragd im Sinne von grünem Stein, worunter wahrscheinlich der grüne Flussspat ebenso wie grünes Glas verstanden worden ist.

Smaragd ist mit Sanskrit marakatam verwandt; vermutlich ist das Wort jedoch auch semitischen Ursprungs, „glänzender Stein“, „glänzen“ und hebräisch „Smaragd“ =„blitzen“.
Der Smaragd gehört zur Beryllgruppe und ist der am höchsten bewertete Beryll.
Er ist nicht nur einer der schönsten, sondern auch einer der wertvollsten Edelsteine.

Herkunft und Vorkommen

Fundorte

Die wichtigsten Vorkommen finden sich in Südamerika (Brasilien, Kolumbien – Muzo) und Russland (Uralgebirge). Weitere kleinere Vorkommen gibt es in Südafrika, Sambia, Rhodesien, Tansania, Indien, Pakistan, Australien und in der USA. In Europa ist der Smaragd im Habachtal in Österreich, Italien und in Norwegen zu finden.
Zu den ältesten Edelsteinen überhaupt gehören die Smaragde aus Zimbabwe. Bereits vor 2,6 Milliarden Jahren wuchsen sie. Während einige pakistanische Exemplare 9 Millionen Jahre jung sind.

Der Anfang des Smaragd-Abbaus liegt im alten Ägypten. Dort liegen die wohl ältesten bekannten Fundstellen in der Nähe des Roten Meeres. Jedoch wurde diese bereits von den ägyptischen Pharaonen zwischen 3000 und 1500 v. Ch. ausgebeutet. Später die „Minen der Kleopatra“ genannten Edelsteinminen waren bei ihrer Wiederentdeckung im frühen 19. Jahrhundert allerdings bereits erschöpft.
Die Bergwerke von Sikait und Sabara versorgten Europa mehr als tausend Jahre lang mit den kostbaren Mineralen.

Die edlen Steine waren auch im Orient bei Persern, Osmanen und den Mogulherrschern Indiens sehr begehrt. Als schließlich die Spanier im 16. Jahrhundert Südamerika eroberten, stießen sie auch dort auf einen regen Handel mit den Steinen, der von Kolumbien aus bis weit nach Chile und Mexiko reichte. Das von ihnen 1573 erbeutete Muzo-Bergwerk ersetzte fortan die ägyptischen Quellen.

Fundland Nummer Eins für feine Smaragde ist nach wie vor Kolumbien. Dort sind etwa 150 Fundstellen bekannt. Aber nicht alle werden zurzeit auch ausgebeutet. Die bekanntesten Namen sind Muzo und Chivor. Wirtschaftlich die wichtigste Mine ist Coscuez.
Die Schönheit der kolumbianischen Smaragde ist geblieben. Mit denen kann sich kein anderes Vorkommen auf der Welt vergleichen und das hat geologische Gründe.
In Kolumbien kommen die Steine in Kalkschiefer-Formationen vor und haben nur farblose Einschlüsse.

Aus den kolumbianischen Smaragdminen kommen ab und zu auch Smaragd-Raritäten wie „Trapiche-Smaragde“ mit sechsstrahlig angeordneten Einschlüssen, die den Speichen eines Mühlenrads gleichen.
Einen guten Namen für feine Smaragde haben im internationalen Handel vor allem Sambia, Simbabwe und Brasilien.

Aus Sambia kommen exzellente Smaragdkristalle in schönem, tiefem Smaragdgrün und von guter Transparenz. Ihre Farbe ist meist dunkler als die kolumbianischer Smaragde und hat oft einen feinen, leicht bläulichen Unterton. Aus Simbabwes berühmter Sandawana-Mine kommen meist kleinere, aber sehr feine Smaragde in lebhaftem, intensivem Grün, oft mit einer zarten gelbgrünen Nuance.

Brasiliens Edelsteinmine Nova Era produziert ebenfalls Smaragde in schönen Grüntönen, die an Attraktivität denen des berühmten Nachbarlandes nur wenig nachstehen.

Die Kristalle sind selten größer als einige Zentimeter und meist durch Risse, Einschlüsse (häufig Biotit und andere Glimmer oder Flüssigkeiten) und Beimengungen anderer Minerale in ihrer Qualität beeinträchtigt. Ihr Vorkommen ist an tektonische Störungszonen geknüpft.
Es ist möglich, Smaragde synthetisch herzustellen.

Der „Mogul-Smaragd“ ist einer der größten Smaragde der Welt. Er stammt aus dem Jahr 1695, wiegt 217,80 Karat und ist rund 10 cm hoch. Eine Seite ist mit Gebetstexten beschriftet, auf der anderen Seite sind prächtige Blumenornamente eingraviert. Der legendäre Smaragd wurde am 28. September 2001 durch Christie´s of London für 2,2 Millionen US $ an einen unbekannten Käufer versteigert.

Entstehung

Smaragde entstehen nur im Muttergestein. Aber man kann nie vorher bestimmen, in welcher Schicht sie auftreten.
Es sind die unterschiedlichsten Gebilde zu sehen. Kleinere oder größere Risse zu erkennen, vielleicht funkelt ein Mini-Kristall oder eine kleine Blase.

Manche dieser Erscheinungen hatten noch während der Wachstumsphase der Kristalle die Möglichkeit auszuheilen und bilden die für kolumbianische Smaragde typischen gezackten Dreiphaseneinschlüsse: Mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume, die oft noch eine kleine Gasblase und winzige Kristalle enthalten.

Eine solche bewegte Entstehungsgeschichte verhindert logischerweise die ungestörte Ausbildung größerer fehlerfreier Kristalle. Deshalb wird nur selten einmal ein größerer Smaragd von guter Farbe und guter Transparenz gefunden. Und deshalb sind feine Smaragde so wertvoll und zählen zu den teuersten Edelsteinen.

Rohstein Smaragdt mit Resten vom Muttergestein
Smaragd Rohstein mit Resten vom Muttergestein in einer hellen Farbe.

Die Farben

Das Grün des Smaragds ist die Farbe des Lebens, die Harmonie, Liebe zur Natur und elementare Lebensfreude vermittelt.
Seit Jahrhunderten, bereits im alten Rom war Grün die Farbe von Venus, der Göttin der Schönheit und der beständigen Liebe.
Und diese Farbe hat noch heute in vielen Kulturkreisen und Religionen eine besondere Stellung.

Reiner Beryll ist farblos. Farben entstehen erst, wenn geringe Mengen eines farbgebenden Elements hinzukommen. Die grüne Farbe des Smaragds geht auf einen Gehalt an Chrom zurück, gelegentlich auch auf Vanadium.

Die lebhafte Leuchtkraft seiner Farbe macht ihn zu einem einzigartigen Edelstein.
Da sich diese Farbe zwischen dem hellen Licht des Tages und dem künstlichen Licht einer Lampe immer auch ein wenig verändert, behält Smaragdgrün in allen Nuancen stets seine lebendige Spannkraft.

Wirklich gute Qualitäten sind jedoch recht selten, denn oft stören Einschlüsse die Gleichmäßigkeit der Farbe.

Kleine Einschlüsse mindern aber die Wertschätzung keineswegs. Im Gegenteil hat ein Smaragd in tiefem, lebhaftem Grün selbst mit Einschlüssen noch einen deutlich höheren Wert als ein fast lupenreiner Smaragd von blasserer Farbe.

Kolumbianische Smaragde unterscheiden sich von denen aus anderen Fundorten durch ein besonders feines, durch keinerlei Blaustich verändertes strahlendes Smaragdgrün.

Behandlung / Schliff

Der Smaragd wird zwar durch seine gute Härte weitgehend von Kratzern geschützt, aber die vielen Risse und seine Sprödigkeit können das Schleifen, Fassen und Reinigen problematisch machen.

Diese Mineralien zu schleifen ist immer wieder eine besondere Herausforderung. Zum einen wegen des hohen Wertes der Rohkristalle und zum anderen wegen der häufigen Einschlüsse. Deswegen wurde speziell für den Smaragd einen eigenen Schliff geschaffen, den Smaragdschliff auch Oktagonschliff genannt.

Das klare Design der achteckigen oder quadratischen Schliffform mit abgeschrägten Ecken bringt die Schönheit des wertvollen Edelsteins vollendet zur Geltung und schützt ihn gleichzeitig vor mechanischer Beanspruchung.

Smaragde reagieren recht empfindlich auf unsachgemäße Behandlung. Denn viele sind heute mit farblosen Ölen oder Harzen behandelt, was handelsüblich ist.

So dürfen sie nicht im Ultraschallbad gereinigt werden.

Die während des Bearbeitens vom Schleifer benutzten oder nachträglich aufgebrachten Substanzen versiegeln die feinen Öffnungen auf der Oberfläche des Edelsteins. Diese würden beim Reinigungsprozess entfernt – mit dem Ergebnis, dass der Stein anschließend matt wirkt. Deshalb sollten Smaragdringe auch immer abgenommen werden, bevor man die Hände in Wasser mit Reinigungsmittel taucht.

Zudem sind alle Smaragde empfindlich gegenüber Wärme. Insbesondere bei Lötarbeiten. Bei starker Erhitzung werden sie trüb und weiß und zerfallen zu dünnen Plättchen.

Mystic

Schon vor vielen Jahrhunderten hieß es in den alten heiligen Schriften der Inder, über die kostbaren grünen Edelsteine und ihre heilsamen Kräfte: „Smaragde verheißen Glück“ oder „Der Smaragd steigert das Wohlbefinden“. Kein Wunder, dass die Schatztruhen indischer Maharadschas und Maharanis wundervolle Smaragde enthielten.

Der Stein entspricht als der kostbarste aller grünen Edelsteine und zugleich das Juwel für den Mai. Bereits in den noch mystischen Schilderungen des Mittelalters schrieb die steinkundige Hildegard von Bingen: „Der Smaragd entsteht in der Frühe des Tages, wenn das Grün der Erde am frischesten, die Luft noch kalt, die Sonne aber schon warm ist und die Kräuter die grüne Farbe so stark einsaugen wie ein Lämmchen die Milch.“

So soll den Ring des Polykrates, den dieser in der Furcht vor übermäßigem Glück den Göttern zur Versöhnung opferte, ein Smaragd geziert haben. Nero trug zur Kräftigung der Augen angeblich ein Smaragdmonokel. Und nach einer Legende bestand sogar die Gralschale aus dem seltenen Edelstein.

Der Smaragd wird dem Götterbote Merkur zugeordnet. In der Antike nutze man ihm, um Augenleiden zu lindern, während er im Mittelalter allerlei Krankheiten heilen sollte.
Bereits die alten Ägypter schrieben dem Edelstein Heilkräfte zu. Als Gegenmittel gegen alle Gifte und in der Geburtshilfe. Wobei der Smaragd auf den Oberschenkel gelegt die Niederkunft beschleunigen, auf dem Schoss aber verzögern sollte. Die Sitte, dass Ärzte den Stein trugen, hat sich bis heute in Arabien und Nordafrika erhalten.

Edelstein Smaragd Grün, oval
Facettierte Smaragde Oval in Grüner Farbe.

Heilwirkung / Wirkung

Gesundheitliche Wirkung

Mit dem Smaragd kann man eine Verbesserung der Sehkraft beobachten. Gleichzeitig stärke er das Herz und rege die Leber an. Ebenfalls heile er Entzündungen der Nebenhöhlen und oberen der Atemwege.
Er wirke entgiftend und lindere rheumatische Erkrankungen. Auch stärke er allgemein das Immunsystem und fördere die Genesung bei Infektionskrankheiten.

Psychische Heilwirkung

Der Stein helfe Schicksalsschläge zu überwinden. So überwinde man zum Beispiel den plötzlichen Tod eines Angehörigen oder Freundes schneller mit dem Smaragd. Er baue einem seelisch wieder auf, bringe Ausgeglichenheit, Offenheit, Erholung und Regeneration.
Der Smaragd soll anregen, intensiv zu leben und zu genießen.

Spirituelle Wirkung

Der Smaragd soll geistiges Wachstum fördern, Hellsichtigkeit sowie den Sinn für Schönheit, Harmonie und Gerechtigkeit. Er unterstütze die Aufrichtigkeit, Zielstrebigkeit und Lebensfreude. Der Smaragd fördere die Freundschaft, Liebe, Harmonie, Gerechtigkeit und die Einigkeit zwischen zwei Partnern. Zudem halte er geistig jung.

Anwendung

Er kann direkt am Körper getragen oder zur Meditation verwendet werden. Als Schmuck sollte der Smaragd in einer Goldfassung getragen werden, da das Gold zusätzlich die Heilwirkung des Steins aktiviere.

Erhaltung und Pflege

Einmal im Monat sollte der Smaragd unter fließendem lauwarmen Wasser gereinigt und entladen werden. Aufgeladen werden sollte er jedoch nur für sehr kurze Zeit an der Morgen- oder Abendsonne. Smaragde zählen zu den sehr starken Steinen und erfahren bereits eine sehr starke Aufladung, wenn sie zusammen mit Rubin und klaren Bergkristallen in einer trockenen Schale über Nacht ruhen.

Smaragdketten sollten zum Reinigen und Entladen über Nacht in eine trockene Schale mit Hämatit-, Rubin- und Bergkristall-Trommelsteinen gelegt werden Die Bergkristalle und Rubine schenken dem Smaragd dabei gleichzeitig neue Kraft.

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Technische Daten des Smaragd

Edelstein-Gruppe: Beryllgruppe
Chemismus: Al2Be3[Si6O18], Beimengung von Cr3+ und V-Ionen
Mohshärte: 7,5 bis 8
Dichte: 2,68 – 2,78
Lichtbrechung: 1,564 – 1,570 bis 1,593 – 1,602
Glanz: Glasglanz
Transparenz: Durchsichtig, durchscheinend bis undurchsichtig
Bruch: Uneben, muschelig
Spaltbarkeit: Undeutlich
Kristallsystem: Trigonal

Beispiel für einen Oktagon Smaragd als Schmuckstein

 

Edelstein: Oktagon Smaragd
Gewicht: 2.86ct
Edelstein: Smaragd
Schliff: Emerald / Oktagon
Edelstein: Smaragd
Grösse: 10.41×7.30×4.90mm
Farbe: Electric Green
Härte: 7.5 – 8
Härte: 7.5 – 8
Dichte: 2.65-2.90
Lichtbrechnung: 1.57-1.58
Sehr schöner Oktagon Smaragd in der typischen Schliffform.
Oktagon Smaragd im Stufenschliff
Edelstein Oktagon Smaragd als Schmuckstein
Oktagon Smaragd Rückseite
Oktagon Smaragd mit Ansicht der Rückseite.

Diese Achteck (Oktagon) Schliffform trifft man häufig an bei den Smaragden.  Sie kommen als Schmuckstein als Edelsteinring oder Edelsteinanhänger sehr schön zur Geltung.

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